Unter der Domain www.12trader.com betreibt eine Firma Safe Side Trading Ltd., die angeblich auf St. Vincent und den Grenadinen ihren Sitz hat, eine Internethandelsplattform, die den Forex-Handel und den CFD-Handel anbietet.

Auch diese Gesellschaft bzw. die entsprechende Handelsplattform verfügen in Deutschland über keine Erlaubnis, Handelsgeschäfte anzubieten. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei der vorgenannten Handelsplattform um eine betrügerische Handelsplattform handelt, nachdem diese auf ihrer Website mit Auszeichnungen der Nachrichtenagentur Reuters, der Zeitung New York Times und des Börseninformationsdienstes Bloomberg wirbt. Tatsächlich hat sie keine dieser Auszeichnungen erworben.

Anlegern werden die entsprechenden Handelsgeschäfte als risikolos dargestellt.

Forex-Handel

Beim Forex-Handel handelt es sich letztendlich um einen Währungshandel, wobei der Forex-Handel bis vor kurzem ausschließlich Banken und Großinvestoren vorbehalten war. Beim Forex-Trading geht es im Prinzip darum, eine Währung zu einem bestimmten Wechselkurs gegen eine andere zu tauschen. Es werden immer zwei Währungen einander gegenübergestellt, wobei Trader auf eine Änderung des Wechselkurses spekulieren. Die beiden Währungen eines Paars stehen immer in einem bestimmten Wertverhältnis zueinander. Bei einzelner Betrachtung eines Devisenpaars stellt eine Währung die Basiswährung, die zweite die Bezugswährung dar. Beide werden zueinander ins Verhältnis gesetzt. Der genaue Wert hängt dabei immer von Angebot und Nachfrage ab. Je größer die Nachfrage nach einer Währung, desto höher ist der Wert innerhalb des Währungspaares.

Der Trader kann beim Forex-Handel sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse spekulieren. Mit beiden Varianten können Gewinne erzielt werden.

Nachdem es sich beim Forex-Trading um Hebelgeschäfte handelt und damit mit einem kleinen Einsatz hohe Gewinne erzielt werden können, profitieren Trader in vollem Maße von der Kursentwicklung, auch wenn tatsächlich nur ein kleiner Betrag investiert wird. Allerdings kann die Hebelwirkung in beide Richtungen ausschlagen. So sind zwar auf der einen Seite überproportionale Gewinne, aber auf der anderen Seite auch sehr hohe Verluste möglich. Der Forex-Handel ist deshalb für Personen vollkommen ungeeignet, die über keine Trading-Erfahrung verfügen. Es bestehen Totalverlustrisiken.

Handel mit CFD´s

Auch der Handel mit sog. CFD´s ist letztlich für Privatpersonen nicht geeignet. Hier handelt es sich um hoch spekulative Finanzderivate. CFD´s (Contracts for Difference) gehören zur Gruppe der Derivate. Der Kurs eines CFD´s leitet sich also direkt vom jeweiligen Basiswert ab, beispielsweise von einer Aktie oder einem Index. Der CFD-Handel eignet sich letztlich nur für erfahrene und spekulative Anleger. Auch hier kann ein Totalverlustrisiko drohen. Bei einem CFD-Handel nimmt der Anleger lediglich an einer Kursentwicklung eines Basiswerts teil, von dem auch der Kurs von CFD´s abhängig ist und erwirbt keinerlei Rechte an einem Basiswert. CFD´s sind als reine finanzielle Differenzgeschäfte.

In der Regel muss auch bei einem CFD-Handel nur eine Margin gestellt werden, die nur einen Bruchteil der jeweiligen Position beträgt. Dadurch entsteht aber eine entsprechende Hebelwirkung. Bei einem CFD-Handel bestehen auch verschiedenste Risiken, wie z. B. das Risiko unkalkulierbarer Verluste, bis hin zu einem Totalverlust. Außerdem besteht auch ein Marktpreisrisiko, also das Risiko auf Änderungen eines Kontraktwertes in Folge einer Preisänderung des Basiswertes. Dabei können auch Kursauschläge innerhalb eines Tages dazu führen, dass die hinterlegte Margin (Sicherheitsleistung) nicht ausreichend ist und CFD-Positionen zwangsläufig geschlossen werden müssen.

 Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hoffentlich tätig wird und den Verantwortlichen der Handelsplattform bzw. der entsprechenden Betreiberfirma die auf St. Vincent und den Grendadienen sitzt, den grenzüberschreitend betriebenen Eigenhandel verbietet, nachdem die erforderliche Erlaubnis der Behörde nicht vorliegt.

Anleger berichten auch, dass es Probleme gibt, sich Guthaben oder Kapital ausbezahlen zu lassen. Es ist folglich äußerste Vorsicht geboten.

Anleger, die über die Handelsplattform 12trader.com Kapital angelegt haben, werden von der Kanzlei Engelhard, Busch & Partner anwaltlich beraten und unterstützt.

Stand: 09.04.2019