Seitens der Stuttgarter Staatsanwaltschaft wird der Windparkentwickler Windreich AG verdächtigt, Finanzmanipulation, Kreditbetrug, Marktpreismanipulation sowie Kapitalanlagebetrug betrieben zu haben.

Durch die „Überbewertung von Vermögenspositionen“ sollen Jahres- und Konzernabschlüsse sowie Lageberichte „geschönt“ worden sein. In den Jahren 2010 und 2011 wären Forderungen und Umsätze ausgewiesen worden, denen keine effektiven Geschäfte zugrunde lagen oder aber Geschäfte mit einem deutlich niedrigeren Gegenwert.

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft durchsuchte deshalb am 05.03.2013 mit 4 Staatsanwälten und 35 Beamten des Landeskriminalamts die Zentrale der Firma Windreich AG sowie Privatwohnungen von (Ex-) Managern. Die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden richten sich gegen fünf amtierende und ehemalige Vorstandsmitglieder. Seitens der Ermittlungsbehörden wurden in großem Umfang Unterlagen sichergestellt.

Seitens des Unternehmens wurden zwei Anleihen im Volumen von insgesamt € 125 Millionen im Mittelstandssegment Bond-M der Stuttgarter Börse begeben. Am Montag hatte die Stuttgarter Börse die beiden Anleihen aus Anlegerschutzgründen einen Tag vom Handel ausgesetzt. Spezielle Gründe wurden seitens der Börse nicht genannt. Die bis 2016 laufende Anleihe notierte am 06.03.2013 nur noch bei rund 35 % des Nennwerts. Das bis 2015 laufende Papier wurde mit knapp 40 % des Nennwerts gehandelt.

Von der Firma Windreich AG werden Windparks entwickelt sowie der Bau von off-shore-Windlagen in der Nord- und Ostsee vorbereitet.

Betroffene Anleger sollten prüfen lassen, ob Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden können.

Stand. 08.03.2013