Von der Staatsanwaltschaft Marburg konnten in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Mittelhessen nach Ermittlungen von mehreren Monaten eine Betrugsserie im Zusammenhang mit dem Vertrieb von nicht existenten Aktien und Anleihen namenhafter Unternehmen aufgeklärt werden.

Nach den Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden sind die Beschuldigten verdächtig, Callcenter in Düsseldorf, Köln und Spanien betrieben zu haben, wobei sich die Anrufer u. a. als Mitarbeiter der Unternehmen

  • Maxx Trade und Maxx Fair Trade GmbH, Bremen
  • Russell & Partner Trust Financial Management Inc., Miami, USA
  • LF-Trust Europe, Luxemburg
  • Lloyd Financial Service, Manchester, Großbritannien
  • Master Financial Services, Genf
  • First American Credit Institute, Oregon, USA

gemeldet haben.

Die Ermittlungen beruhten auf Strafanzeigen von zwei geschädigten Anlegern aus Marburg und Schwalmstadt, die von Mitarbeitern von vermeintlichen Vermögensberatungsunternehmen angerufen wurden und denen Aktien und Anleihen namenhafter Unternehmen angeboten wurden.

Die strafrechtlichen Ermittlungen richten sich momentan gegen 26 Beschuldigte im Alter von 27 bis 72 Jahren.

In den letzten drei Monaten sind 17 Personen aus Düsseldorf, Bremen, Ritterhude und in Spanien festgenommen wurden, gegen die der dringende Verdacht erhoben wird, als Mitglieder einer Bande Scheinfirmen errichtet zu haben, Bankkonten eröffnet und Vermögenswerte verschleiert zu haben.

Gegen 14 Beschuldigte ist Haftbefehl erlassen worden.

Einige der bereits im März und April festgenommenen Beschuldigten sind mittlerweile gegen Auflagen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Derzeit befinden sich noch 4 Beschuldigte, u. a. auch die mutmaßlichen Köpfe der Bande, in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungsbehörden haben umfangreiches Beweismaterial bei mehreren Durchsuchungen festgestellt.

Für die vermeintlichen Vermögensberatungsfirmen, etwa die Firmen Maxx Trade und Maxx Fair Trade GmbH, Bremen, bestsanden aufwendige Internetauftritte, über die die Geschädigten den Wert ihrer vermeintlichen Anleihen oder Aktien in einem Portfolio verfolgen konnten.

Neben den vermeintlichen Vermögensberatungsfirmen wurden auch Treuhandfirmen gegründet, an die die Anleger Zahlungen für den Erwerb von Aktien und Anleihen überweisen sollten.

Die eingehenden Überweisungen wurden aber nach den Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden in bar abgehoben oder für den Online-Erwerb von Goldmünzen verwendet.

Geschädigte Anleger die Aktien und Anleihen über die Firmen Maxx Trade oder Maxx Fair Trade GmbH, Russel & Partner Trust Financial Management Inc., LF-Trust Europe, Lloyd Financial Service, Master Financial Services, First American Credit Insitute erworben haben, erhalten aber von den Ermittlungsbehörden, auch wenn Vermögenswerte beschlagnahmt worden sein sollen, keine Gelder zurück, sondern müssen selbst zivilrechtlich aktiv werden, um den Schaden, den sie durch betrügerische Täuschungen erlitten haben, wieder zu realisieren.

 

Die Kanzlei Engelhard, Busch & Partner berät und unterstützt betroffene Geschädigte.

 

Stand: 15.07.2016